Das Königreich Marokko prangere die humanitäre Anomalie in
den Lagern Tinduf an, die sofortige Registrierung der Beschlagnahmten durch den
UNHCR einfordernd
Genf–Das Königreich Marokko prangerte am Dienstag, dem 07. Oktober 2025 in
Genf die seit 50 Jahren bestehende eklatante humanitäre Anomalie in den Lagern
Tinduf, im algerischen Südwesten, an, den Hohen Flüchtlingskommissar der
Vereinten Nationen (des UNHCR) dazu auffordernd, sein Mandat uneingeschränkt
wahrnehmen zu haben, insbesondere im Hinblick auf die unabhängige und auf die sofortige
Registrierung der Beschlagnahmten und auf die Gewährleistung eines freizügigen und
eines ungehemmten humanitären Zuganges zu diesen Lagern.
„Die humanitäre Neutralität darf niemals mit der Passivität angesichts von der
Ungerechtigkeit verwechselt werden“, erklärte der ständige Vertreter des
Königreiches Marokko in Genf, der Botschafter, Herr Omar ZNIBER, während der Generaldebatte der
76. Tagung des Exekutivausschusses des UNHCR.
Der marokkanische Diplomat warnte vor den Exzessen einer gewissen
internationalen Trägheit und stellte eine Situation an den Pranger, die
„abnormal und einzigartig innerhalb der Annalen des UNHCR“ sei und seit einem
halben Jahrhundert bestehe.
Herr ZNIBER stellte die Notwendigkeit klar heraus, die grundlegenden
humanitären Prinzipien wie die Neutralität, die Unparteilichkeit, die Transparenz,
die Rechenschaftspflicht und den zivilen Charakter der Lager „skrupellos einhalten
zu haben“.
Er unterstrich insbesondere die Dringlichkeit einer „unabhängigen und einer
sofortigen Registrierung“ der in den Lagern Tinduf gefangen gehaltenen Population,
die Erinnerung daran wachrufend, dass diese Empfehlung des Generalinspektorbüros
des UNHCR aus dem Jahrgang 2005 auch zwanzig Jahre später noch „nur auf dem Papier“
stehe.
„Jede mobilisierte Ressource muss zu einer dauerhaften Lösung beisteuern,
ohne von ihrem humanitären Ziel abgelenkt zu werden“, fügte er hinzu, „die Verstärkung
der Überwachungs-und–Kontrollmechanismen einfordernd, zwecks dessen sicherstellen
zu dürfen, dass alle bereitgestellten Hilfsgüter die angestrebten Nutznießer erreichen dürfen.“
Der Botschafter bekundete zudem die Besorgnis des Königreiches Marokko im
Hinblick auf den Mangel an dem freizügigen und an dem ungehemmten humanitären
Zugang zu den Lagern Tinduf sowie im Hinblick auf die Missachtung des zivilen
Charakters der Asyleinrichtungen.
Das Königreich Marokko, so rief er in Erinnerung weiter, sei „nach wie vor
ein Asylland und ein engagierter humanitärer Akteur“, da es eine humane Migrationspolitik
umgesetzt habe, die vermittels von den soliden rechtlichen und institutionellen
Rahmenbedingungen abgestützt werde. Es leiste zudem zur internationalen
humanitären Hilfestellung dessen Beitrag, unter anderem auf Betreiben des UNHCR.
Das Königreich Marokko hegte die Hoffnung, dass die Grundsätze der
Rechenschaftspflicht, der Transparenz und der Mitverantwortung auch in Zukunft
die Arbeit des UNHCR lenken werden, die Notwendigkeit betonend, dass die
Organisation der Vereinten Nationen ihre operative Effizienz verbessern und
ihre Prozesse zu Gunsten von den Mitgliedstaaten weiterhin zu öffnen habe.
Während der 76. Tagung des Exekutivausschusses des UNHCR bekräftigte er,
dass das Königreich Marokko „sein tiefes Bekenntnis zu den Grundsätzen und zu
den Werten, die die internationale humanitäre Hilfe lenken, und zur Rolle des
UNHCR in dieser Hinsicht bekundet“.
Angesichts der weltweiten Vertreibung von über 120 Millionen Menschen aus
ihrer Heimat bestehe „unsere gemeinsame Verantwortung und die Verantwortung des
UNHCR darin, unsere Anstrengungen bündeln zu haben, zwecks dessen Antworten erzielen
zu dürfen, die der Menschenwürde und
unseren rechtlichen Verpflichtungen gerecht werden“, sagte Herr ZNIBER zum
Schluss.
In dessen Antwort bekräftigte der Hochkommissar des UNHCR, Herr Filippo GRANDI,
die Beibehaltung des unpolitischen Charakters des Flüchtlingsschutzes.
„Ich dränge aufs Neue auf die Dringlichkeit und auf die Bedeutung einer
Lösung auf politischem Wege für diese Situation, die sich schon viel in die
Länge gezogen hat“, erklärte er mit Bezug auf die Fristsetzungen für die
Sahara-Frage vor dem UNO-Sicherheitsrat.
„Andererseits werden wir uns weiterhin für die humanitäre Hilfe in Tinduf
einsetzen und Aufmerksamkeit dem zivilen Charakter dieser Lager schenken“, fuhr
er fort.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com

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