Marokkanische
Sahara: Die EU muss ihre südliche Nachbarschaftsstrategie beschleunigen
(ehemaliger italienischer Minister)
Brüssel-Die
Europäische Union muss im Hinblick auf ihre südliche Nachbarschaft pragmatisch
sein- angefangen mit der Sahara und um Sicherheit und Terrorismusbekämpfung in
den Vordergrund ihres Denkens für die Region zu stellen, stellte Mario Mauro,
ehemaliger italienischer Verteidigungsminister, die Behauptung auf.
"Die EU
wird ihre Strategie in Bezug auf deren südliche Nachbarschaft im bevorstehenden
Jahr überprüfen, aber die Region bewegt sich viel schneller und alle halten in
den USA Ausschau nach Antworten", erklärte Mauro in einer kürzlich von der
europäischen Informationswebseite Euractiv veröffentlichten Kolumne.
Die EU muss
einen pragmatischen Blick auf das Mittelmeer ausrichten und garantieren, dass sie
einen Platz am Tisch innehat, wobei die Sicherheit und der Kampf gegen den
Terrorismus im Mittelpunkt ihres Denkens für die Region stehen, fuhr Mauro
fort, der mit der Operation „Mare Nostrum“ im Mittelmeerraum betraut ist.
Bereits
wiederholt machtlos gegenüber Libyen, Syrien und anderen regionalen Krisen,
"stand die EU auch wie eine sitzende Ente da" durch die Wiederherstellung
der israelisch-marokkanischen Beziehungen und durch die Anerkennung der
Souveränität Marokkos durch die USA über dessen Sahara, fasste er zusammen.
In Anerkennung
dessen, dass diese Abkommen "unsere verlangsamte und nicht schlüssige
europäische Diplomatie zunichte gemacht haben", argumentierte er, schob er
nach, dass dieselben Abkommen "zum Dialog und zur Stabilität in der Region
MENA beisteuern dürfen".
Die
amerikanische Anerkennung der Ansprüche Marokkos über dessen Sahara könnte somit
einen Weckruf für Europa darstellen, erklärte er, darauf verweisend, dass die
EU nach dem Rühren der Gewässer auf jedem Fall einen Plan austüfteln müsste, der den tiefgreifenden Veränderungen entsprechend
ist, welche in der Region zustande gekommen sind.
Die EU hat 40
Jahre hindurch ihren Beistand zugunsten des von den Vereinten Nationen geführten
Friedensprozesses in der Sahara bekundet, aber dieser Prozess wurde unterbunden,
erinnerte er daran.
„Diese
rechtliche Sackgasse ging auf zehn Jahre vor dem 11. September zurück. Die
Region hat sich seither dramatisch verändert. In der Sahelzone sind unzählige islamistische
Terrorzellen beheimatet, die in der Region zwischen Mali, Mauretanien, Algerien
und Libyen grassieren und mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat in Verbindung
stehen“, ließ er beobachten.
In diesem Raum verwandelte
sich die marokkanische Sahara immer mehr in eine knifflige Region, umgeben von den jüngsten und am
stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Staaten, inmitten auf dem
Migrationsweg von Afrika südlich der Sahara nach Europa.
Inzwischen hat
der UNO-Sicherheitsrat eingestanden, dass sich eine Lösung des Stillstands auf
Realismus, Pragmatismus und Machbarkeit stützen muss.
In Bezug auf die
Aufgeschlossenheit Marokkos und auf dessen Herangehensweise an den gemäßigten
Islam auf der Grundlage des religiösen Dialogs -auch mit jüdischen Gemeinden-
stellte Mauro fest, dass die Anerkennung der Souveränität Marokkos über dessen Sahara
„die letzte Oase der Stabilität im Maghreb und eine der wenigen in Afrika sein dürfte,
worauf Europa bauen könnte“.
Was Europa für
strategisch nicht klar hält, stellte er fest, obwohl die EU pragmatisch jedes
Interesse daran hegt, „einem gemäßigten institutionellen Islam gegenüber
Beistand zu leisten, um eine Chance in der Region wahrzunehmen sowie um einen
verlässlichen Partner im Süden und als Brücke zum afrikanischen Kontinent zu
ergattern- nicht nur zur Steuerung der Migration, sondern überdies zur Bewältigung
des Terrorismus und der Radikalisierung“.
Wenn die EU
ernsthaft anstrebt, Schauspieler zu werden, anstatt ein Spielplatz zu sein, hat
sie einen Plan nötig, geschweige denn für ein Land, das 14 km von ihren Grenzen
entfernt ist, sagte er, nachschiebend, dass „Europa nicht von der Ideologie
geblendet werden dürfte und “die tatsächlichen und konkreten Aspekte der Sicherheit
und der Stabilität bei der Anwendung ihrer Werte in Rücksicht zu nehmen hat“.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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