mercredi 30 décembre 2020

 

Marokkanische Sahara: Die EU muss ihre südliche Nachbarschaftsstrategie beschleunigen (ehemaliger italienischer Minister)



Brüssel-Die Europäische Union muss im Hinblick auf ihre südliche Nachbarschaft pragmatisch sein- angefangen mit der Sahara und um Sicherheit und Terrorismusbekämpfung in den Vordergrund ihres Denkens für die Region zu stellen, stellte Mario Mauro, ehemaliger italienischer Verteidigungsminister, die Behauptung auf.

"Die EU wird ihre Strategie in Bezug auf deren südliche Nachbarschaft im bevorstehenden Jahr überprüfen, aber die Region bewegt sich viel schneller und alle halten in den USA Ausschau nach Antworten", erklärte Mauro in einer kürzlich von der europäischen Informationswebseite Euractiv veröffentlichten Kolumne.

Die EU muss einen pragmatischen Blick auf das Mittelmeer ausrichten und garantieren, dass sie einen Platz am Tisch innehat, wobei die Sicherheit und der Kampf gegen den Terrorismus im Mittelpunkt ihres Denkens für die Region stehen, fuhr Mauro fort, der mit der Operation „Mare Nostrum“ im Mittelmeerraum betraut ist.

Bereits wiederholt machtlos gegenüber Libyen, Syrien und anderen regionalen Krisen, "stand die EU auch wie eine sitzende Ente da" durch die Wiederherstellung der israelisch-marokkanischen Beziehungen und durch die Anerkennung der Souveränität Marokkos durch die USA über dessen Sahara, fasste  er zusammen.

In Anerkennung dessen, dass diese Abkommen "unsere verlangsamte und nicht schlüssige europäische Diplomatie zunichte gemacht haben", argumentierte er, schob er nach, dass dieselben Abkommen "zum Dialog und zur Stabilität in der Region MENA beisteuern dürfen".

Die amerikanische Anerkennung der Ansprüche Marokkos über dessen Sahara könnte somit einen Weckruf für Europa darstellen, erklärte er, darauf verweisend, dass die EU nach dem Rühren der Gewässer auf jedem Fall einen Plan austüfteln  müsste, der den tiefgreifenden Veränderungen entsprechend ist, welche in der Region zustande gekommen sind.

Die EU hat 40 Jahre hindurch ihren Beistand zugunsten des von den Vereinten Nationen geführten Friedensprozesses in der Sahara bekundet, aber dieser Prozess wurde unterbunden, erinnerte er daran.

„Diese rechtliche Sackgasse ging auf zehn Jahre vor dem 11. September zurück. Die Region hat sich seither dramatisch verändert. In der Sahelzone sind unzählige islamistische Terrorzellen beheimatet, die in der Region zwischen Mali, Mauretanien, Algerien und Libyen grassieren und mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat in Verbindung stehen“, ließ er beobachten.

In diesem Raum verwandelte sich die marokkanische Sahara immer mehr in eine knifflige  Region, umgeben von den jüngsten und am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Staaten, inmitten auf dem Migrationsweg von Afrika südlich der Sahara nach Europa.

Inzwischen hat der UNO-Sicherheitsrat eingestanden, dass sich eine Lösung des Stillstands auf Realismus, Pragmatismus und Machbarkeit stützen muss.

In Bezug auf die Aufgeschlossenheit Marokkos und auf dessen Herangehensweise an den gemäßigten Islam auf der Grundlage des religiösen Dialogs -auch mit jüdischen Gemeinden- stellte Mauro fest, dass die Anerkennung der Souveränität Marokkos über dessen Sahara „die letzte Oase der Stabilität im Maghreb und eine der wenigen in Afrika sein dürfte, worauf Europa bauen könnte“.

Was Europa für strategisch nicht klar hält, stellte er fest, obwohl die EU pragmatisch jedes Interesse daran hegt, „einem gemäßigten institutionellen Islam gegenüber Beistand zu leisten, um eine Chance in der Region wahrzunehmen sowie um einen verlässlichen Partner im Süden und als Brücke zum afrikanischen Kontinent zu ergattern- nicht nur zur Steuerung der Migration, sondern überdies zur Bewältigung des Terrorismus und der Radikalisierung“.

Wenn die EU ernsthaft anstrebt, Schauspieler zu werden, anstatt ein Spielplatz zu sein, hat sie einen Plan nötig, geschweige denn für ein Land, das 14 km von ihren Grenzen entfernt ist, sagte er, nachschiebend, dass „Europa nicht von der Ideologie geblendet werden dürfte und “die tatsächlichen und konkreten Aspekte der Sicherheit und der Stabilität bei der Anwendung ihrer Werte in Rücksicht zu nehmen hat“.

Quellen:

http://www.corcas.com

http://www.sahara-online.net

http://www.sahara-culture.com

http://www.sahara-villes.com

http://www.sahara-developpement.com

http://www.sahara-social.com

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire

  Herr Hilale: Der algerische Botschafter schiebt seine arabische Verantwortung im Sicherheitsrat zu Gunsten von dessen Agenda zur marokkani...