Marokkanische Sahara: Marokkos „diplomatischer Triumph“
markiert eine „grundlegende Wende“ im Regionalkonflikt (brasilianische
Tageszeitung)
Brasilia–Der „diplomatische Triumph“ Marokkos und die „fundamentale Wende“,
welche durch die amerikanische Anerkennung freigesetzt wurde und wird,
markieren einen zunehmend günstigen Trend zu Gunsten der Autonomieinitiative in der marokkanischen Sahara,
schreibt am Dienstag, dem 25. April 2023 die große brasilianische Tageszeitung Folha
De S. Paolo.
„Die Zustimmung der Vereinigten Staaten zum Anliegen Marokkos in 2020“, als
Washington die Marokkanität der Sahara anerkannt und die Einweihung eines
Konsulats in Dakhla angekündigt hatte, „war eine historische Entscheidung, weil
sie eine inhaltliche Wende in Washingtons Position bezogen auf 1976 darstellte“,
unterstrich Herr Fábio Albergaria De Queiroz, Professor an der Hochschule für
Verteidigung, und dies in seinem Meinungsbeitrag betitelt „zeitgenössische Herausforderungen der
Geopolitik im Maghreb“.
Der Professor für internationale Beziehungen und für Geopolitik verwies darauf,
dass der amerikanischen Position „eine weitere wichtige politische
Demonstration beigebracht wurde und wird, diesmal mit Spanien in der
Hauptrolle, welches am 18. März 2022 die neue Positionierung dieses iberischen Landes
markierte“.
„Der Präsident Pedro Sánchez hat die Bedeutung der marokkanischen Sahara für
das Königreich Marokko anerkannt und die Autonomieinitiative als beste Option
zur Beendigung des Konflikts verfechtet. Dies ist ausgehend von einem sehr
wichtigen Grund relevant: Es hat sich deutlich herausgestellt, dass die
Verbindungen zwischen Marokko und Spanien nicht nur auf die durch die sie mit
einander verbindende Geographie auferlegte Kontiguität eingeschränkt sind, sondern überdies auf den Aufbau nationaler
Identitäten, wobei sich die marokkanische Sahara zu einem verbindenden Merkmal in
den Schicksalen der beiden Staaten ausgewachsen hat“, stellte Folha De S. Paolo
die Behauptung davon auf.
Die jüngste Unterstützung wichtiger Staaten dem Autonomievorschlag gegenüber
spiegelt der Veröffentlichung nach "nicht nur den Wunsch nach effektiven
Antworten wider, sondern darüber hinaus den Tatbestand, dass der vonseiten der
marokkanischen Diplomatie eingeschlagene Verhandlungsweg die erwünschten
Wirkungen erzielt hat und erzielt".
Und um zu bemerken, dass "solche Tatbestände im Licht empirischer
Beweise als diplomatischen Triumph vonseiten des Königreichs Marokko ausgelegt werden
dürften, da gleichzeitig die algerische Position in diesem komplexen
geopolitischen Konflikt abgeschwächt wurde und wird".
Der Experte stellte fest: "Wenn einerseits die Beweise noch darauf
hindeuten, dass die Überwindung des bestehenden Misstrauens noch ein fernes
Verlangen ist, zeigt andererseits ein von detailliertem Pragmatismus ausgetragener
Blick auf, dass die vonseiten des Königreichs Marokko ergriffenen Maßnahmen der
Vorbote eines neuen Kapitels in den
internationalen Beziehungen des Maghreb sein dürften“.
Konflikte, erklärte er, „werden vermöge des normativen Getriebes ausgelöst,
das diesem Prozess der Regierungsführung entspringt. Dies wiederum würde die
Konsolidierung eines Positivsummenspiels nach sich ziehen, bei dem die Gewinne
gegenseitig sein sollten und Allen zugute kommen dürften.“
„In diesen ontologischen Konstellationen können wir uns nicht davon
abhalten, auch nur kurz einen Blick auf die möglichen Korrelationen zwischen unserem
Analyseuniversum und Brasilien zu werfen“, stellte dieselbe Quelle fest,
präzisierend, dass der Südatlantik und im Besonderen der Westen afrikanischer Küste
in die Liste seiner lebenswichtigen Anliegen mit einbezogen werden, „Brasilien dazu
einladend, die Möglichkeit wahrnehmen zu haben, dass ein stabilerer und integrierter
Maghreb theoretisch einem geringeren Risiko gleichsteht und dass endogene
Bedrohungen auf Gebieten übertragen werden, die als vorrangig für nationale Anliegen
geltend sind“.
Der brasilianische Experte kommt zum Schluss, dass „die Beispiele nachweislich
gemacht haben, dass der Autonomievorschlag derjenige zu sein scheint, der sich
objektiv als der Machbarste auf diesem langen Weg zur Stabilität des nördlichen
Teils Afrikas herausgestellt hat, der, wenn er in Erfüllung geht, ein großes
Potenzial in sich verbirgt, sich zu Gewinnen für Brasilien auswachsen zu dürfen“.
So findet die Geschichte der Feindseligkeiten zwischen Marokko und
Algerien, zwei Staaten, die für den Aufbau struktureller regionaler Stabilität
von grundlegender Bedeutung seien, ihren Ursprung in einem unerwünschten Erbe
wieder, ein äußerst sensibles und mit schädlichen Auswirkungen für den gesamten
Maghreb, welches auf die Kolonialzeit zurückblickt.
„Angesichts der Komplexität eines jahrzehntelangen geopolitischen Problems
sollte der vonseiten des Königreichs Marokko in 2007 unterbreitete Autonomievorschlag
in der marokkanischen Sahara (…) von den betroffenen Parteien unter die Lupe
genommen werden. Denn eine solche Alternative dürfte den Weg zu einer Lösung ebnen, die möglich und
glaubwürdig zum Vorschein kommt, zwecks dessen diesem Wirrwarr zufriedenstellend
ein Ende bereiten zu dürfen“, schloss Herr Fabio De Queiroz damit ab.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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