Marokkanische
Sahara: Die EU wird dazu aufgefordert, ihre Rolle als "passive Zuschauerin"
von sich abzuwälzen (italienisches Magazin)
Rom-Das
italienische Magazin Intervento unterstrich, wie wichtig es für die Europäische
Union sei, an einer politischen und realistischen Lösung der Frage der
marokkanischen Sahara im Sinne der internationalen Gemeinschaft zu arbeiten und
ihre Rolle als „passive Zuschauerin“ im Zuge der Dynamik von sich abzuwälzen,
die durch die amerikanische Anerkennung der vollen Souveränität Marokkos über dessen
Sahara zustande gebracht wurde.
"Europa ist
aus mehreren Gründen und wegen seiner kolonialen Vergangenheit in dieser Region
unweigerlich in diesem regionalen Konflikt verstrickt", stellt die
Veröffentlichung fest, daran erinnernd, dass "die Kolonisierung dieses
marokkanischen Territoriums durch Spanien im Anschluss an die Berliner
Konferenz in 1884 stattfand, bei der die Europäischen Mächte Afrika unter sich geteilt
haben“.
Natürlich ist
sich Europa des Status des marokkanischen Territoriums vor seiner Besetzung
bewusst, wie aus europäischen Archiven hervorgeht, stellt Intervento fest, nachschiebend,
dass zwischen den europäischen Mächten und Marokko jahrzehntelange Abkommen abgeschlossen
wurden, sowohl für den Handel als auch zum Schutze ihrer Mitbürger und Seeleute
auf dem Territorium der Sahara, wovon die vertiefte Kenntnis dieses
historischen und rechtlichen Aspekts bezeugt.
Bezugnehmend auf
den menschlichen Aspekt teilt Europa eine sehr starke Verbindung mit der
Region, da Millionen europäischer Bürger maghrebinischer Abstammung eine Brücke
zur Verstärkung der Beziehungen und zur Förderung der Möglichkeiten der gemeinsamen Entwicklung
darstellen, erachtet die italienische Veröffentlichung.
Politisch
gesehen ist Europa die dem Maghreb am nächsten gelegene Region ist, kaum 14 km
von der Gibraltarstraße entfernt. "Alles, was in diesem Gebiet bzw. in der
Anrainersahelzone vor sich geht, hat unweigerlich direkte Auswirkungen auf die
Stabilität der gesamten Region", der italienischen Veröffentlichung
zufolge.
Daher, weiter dem
Autor des Artikels nach, "steht es im Interesse der Europäischen Union,
auf eine politische Lösung dieses Konflikts hinzuarbeiten."
„Bedauerlicherweise
hat die EU fast ein halbes Jahrhundert lang eine passive Zuschauerrolle eingenommen,
und es scheint, dass einige ihrer Mitglieder darauf setzen, den Status quo und
die regionalen Spannungen zwischen Marokko und Algerien aufrechtzuerhalten,
offensichtlich aufgrund geostrategischer, wirtschaftlicher bzw. politischer Interessen‘,
bereut das Magazin.
In Wirklichkeit
verfügt die EU über alle Mittel und über das Potenzial, Marokko und Algerien
dynamischer und partizipatorischer bei der von der internationalen Gemeinschaft
angestrebten politischen und realistischen Lösung zu unterstützen, die sich in
den zahlreichen Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
widerspiegelt, stellt die italienische Veröffentlichung die Analyse davon an.
Diese
Kompromisslösung, so Intervento, sei nur mit einer entschiedenen Unterstützung
der Autonomieinitiative in der Sahara unter marokkanischer Souveränität erzielbar,
dem einzigen demokratischen Weg, der den Bevölkerungen der Region die
Möglichkeit anbietet, ihre Angelegenheiten selbst zu handhaben und gleichzeitig die Stabilität und die Entwicklung
sowie die regionale Integration zu gewährleisten.
Die
Veröffentlichung erinnert überdies daran, dass die Vereinigten Staaten im
Dezember 2020 ihre Position zur Sahara klar und deutlich in Schwarzweiß
erklärten und die volle Souveränität Marokkos anerkennten, ein historischer
Entscheid, welcher mit der Position aller Regierungen, auch der Republikaner, in
ihrer Eigenschaft als Demokraten einhergeht, den Autonomieplan als gerechte und
dauerhafte Lösung für diesen regionalen Konflikt zu unterstützen.
"Eine
Anerkennung, die leider noch nicht auf die erhoffte und angemessene europäische
Resonanz gestoßen ist, trotz der individuellen Unterstützung einiger Staaten
zugunsten der marokkanischen Autonomieinitiative wie beispielsweise Frankreich
und einiger Staaten Osteuropas, um diesen Prozess voranzutreiben und letztendlich eine Region aufzubauen",
wo Frieden, Sicherheit und Wohlstand die Oberhand gewinnen“, stellt die
Veröffentlichung die Behauptung auf.
Und um
fortzufahren: „Afrika ist zweifelsfrei der Kontinent der Zukunft, vermittels seines
Potenzials sowohl was Humanressourcen als auch was Wirtschaftswachstum angeht“, stellt sie fest:
„Die Region der Sahara steht in diesem Zusammenhang an vorderster Front der Dynamik
der Zusammenarbeit, sowohl auf sozialer als auch auf wirtschaftlicher Ebene, so
sehr, dass im letzten Jahr mehr als 20 afrikanische Staaten beschlossen haben,
Generalkonsulate in den Städten der marokkanischen Sahara nämlich in Laâyoune
und Dakhla einzuweihen.
Tatsächlich
verfügt die Region über ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial in
mehreren strategischen Sektoren, im Besonderen dank des neuen
Entwicklungsplans, der von seiner Majestät dem König Mohammed VI. vermittels einer
Investition von mehr als 8 Milliarden Dollar auf die Schiene gebracht wurde, zwecks
dessen das Gebiet zu einer wirtschaftlichen Plattform für den transatlantischen
Austausch auswachsen zu lassen.
"Politische
und soziale Stabilität und ein starkes Wirtschaftswachstum haben es Marokko bewerkstelligt,
eine solide Führungsrolle aufzubauen, indem es sich in einen regionalen und
kontinentalen Knotenpunkt verwandelt hat, der große Chancen in Bezug auf die
Zusammenarbeit anbietet, sowie in einen zuverlässigen Partner Europas in den Bereichen
Sicherheit, Einwanderung und Kampf gegen den Terrorismus“, betont das Magazin.
Andererseits
stellte die italienische Veröffentlichung fest, dass die ernsthafte politische,
wirtschaftliche und soziale Instabilität, die Algerien in den Abgrund hineinstürzte,
einem Pulverfass gleichsteht, das die Stabilität der gesamten Region ins Wanken
bringen könnte, unterstreichend, dass "angesichts der institutionellen Verknöcherung,
der Volksproteste, der Menschenrechtsverletzungen und der grassierenden Armut,
in einem Land, das reich an Gas ist, aber von den militärischen Oligarchien
ausgebeutet wird, die es seit mehr als 40 Jahren regieren, extremistische
Gruppen einen fruchtbaren Boden für deren Vermehrung gefunden haben.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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