Seine Majestät der König Mohammed VI. adressiert anlässlich
des 20. Thronjahrestages eine Rede an die Nation


Seine Majestät der König Mohammed VI. hat am Montag, den 29. Juli 2019 bekräftigt,
dass Marokko unter der ausschließlichen Ägide der Organisation der Vereinten
Nationen zur Lösung des Sahara-Konflikts weiterhin entschlossen und ernsthaft zum
politischen Prozess verpflichtet sei.
"Marokko bleibt unter der ausschließlichen Ägide der Organisation der
Vereinten Nationen entschlossen und ernsthaft zum politischen Prozess
verpflichtet. Marokko steht auch in Bezug auf seine grundlegenden Überzeugungen
klar: der Weg zur Erreichung der gewünschten Lösung kann nur durch
marokkanische volle Souveränität und Unabhängigkeit im Rahmen der
Autonomieinitiative beschritten werden", sagte der König anlässlich des 20.Thronjahrestages.
"Die Feier des glorreichen Thronjahrestages bietet eine sehr gute
Gelegenheit an, um unser unerschütterliches Engagement für die marokkanische
Sahara, für unsere nationale Einheit und für unsere territoriale Integrität sowie
für die uneingeschränkte Souveränität über jeden Zentimeter des Territoriums
des Königreichs zu bekräftigen", stellte der Souverän fest.
Der König sprach seinen Stolz über das aus, was "unser Land bei den
Vereinten Nationen sowie auf afrikanischer und europäischer Ebene erzielt hat",
und forderte eine umfassende Mobilisierung ein, um diese Erfolge zu festigen
und sich den ausgeheckten Plänen unserer Feinde zu stellen.
In einem anderen Zusammenhang bekräftigte seine Majestät der König Mohammed
VI. sein aufrichtiges Bekenntnis zur Politik
der ausgestreckten Hand gegenüber den algerischen Brüdern aus Loyalität zu den
Banden, die in Brüderlichkeit zwischen den beiden brüderlichen Völkern
verwurzelt sind.
"Ich möchte unser aufrichtiges Bekenntnis zur Politik der
ausgestreckten Hand gegenüber unseren algerischen Brüdern aus Loyalität zu den
Banden bekräftigen, die in Brüderlichkeit, Religion, Sprache und guter
Nachbarschaft verwurzelt sind, die zwischen den Völkern der beiden
Schwesternationen immer bestanden haben“, sagte der Souverän.
"Das haben kürzlich die aufrichtigen und spontanen Manifestationen von
Freundlichkeit und Unterstützung aufgewiesen, die Marokko- sein König und sein
Volk- für die algerische Fußballnationalmannschaft beim Afrikanischen
Nationen-Pokal in Ägypten zum Ausdruck gebracht hat. Die Marokkaner bekundeten Freude
und Stolz, als die algerische Nationalmannschaft den Pokal zu Recht gewann. Es
wäre, als hätte auch Marokko gewonnen", unterstrich der Souverän.
"Aufgrund dieses Bewusstseins und des Glaubens, dass unser Schicksal
ein gemeinsames Schicksal ist und wir dasselbe historische und kulturelle Erbe
teilen, sind wir optimistisch und hoffnungsvoll, dass wir für die Erfüllung der
Bestrebungen der Maghreb-Völker nach Einheit, Komplementarität und Integration
einstehen können." Der Monarch unterstrich, dass" die Sicherheits-und-Entwicklungsherausforderungen,
womit wir konfrontiert sind, von keinem Staat allein gemeistert werden können.
"
Hier folgt der vollständige Wortlaut der Königlichen Rede:
"Gelobt sei Gott,
mögen Frieden sowie Segen dem Propheten, seinen Kindern und seinen
Mitgefährten zuteilwerden.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Zwanzig Jahre sind verstrichen, seit der Allmächtige Gott mir die heilige
Pflicht hat zuteilwerden lassen, die Nation zu führen. Es ist eine Position des
unermesslichen Vertrauens und der schweren Verantwortung.
Ich habe mich feierlich zu Ihnen und zum Allmächtigen verpflichtet,
ernsthaft zu arbeiten, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.
Da Gott mein Zeuge ist, habe ich keine Mühe gescheut und werde keine Mühe
scheuen, um Ihrem Wohl und Ihren gerechten Zwecken zu dienen.
Gott weiß, dass ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, Ihnen und der Nation
zu dienen, damit alle Marokkaner, wo immer sie auch sein mögen, ein freies würdiges
Leben auf gleicher Augenhöhe führen können.
Ich danke dem Allmächtigen Gott, dass er uns den Segen der Einheit, des
Zusammenhalts und der gegenseitigen Bei'a zwischen dem Thron und dem Volk
verliehen hat, zusätzlich zu den Bindungen der gegenseitigen Zuneigung und der Loyalität
zwischen dem König und den Bürgern, die stärker und tiefer im Laufe der Jahre
geworden sind.
Ich danke Gott auch für den Konsens des marokkanischen Volkes zu den unveränderlichen
heiligen Werten des Landes und zu seinen wichtigsten politischen
Entscheidungen.
Erstens gibt es die nationale bürgernahe Monarchie, die auf Bürgernähe
beruht und deren Anliegen ebenso wie ihre Bestrebungen zu Herzen genommen
werden und die versucht, darauf zu reagieren.
Zweitens gibt es die demokratie- und entwicklungspolitische Strategie, die
ich entschlossen und zuversichtlich umgesetzt habe.
Drittens gibt es die von uns eingeleiteten umfassenden Reformen, die
erzielten Versöhnungen und die durchgeführten Großprojekte.
Dank dieser Erfolge ist es uns durch die Gnade des Allmächtigen gelungen,
den Prozess des Aufbaus des modernen Marokkos voranzutreiben und die damit
verbundenen Schwierigkeiten zu bewältigen.
Gelobt sei der Allmächtige Gott, der mir dabei behilflich geworden ist, Initiativen
und Aktionen erfolgreich umzusetzen, um Ihnen und der Nation zu dienen.
Es ist eine Tatsache, dass wir manchmal nicht alles erreicht haben, was wir
uns erhofft hatten. Unsere Entschlossenheit ist heute größer denn je, unsere
Anstrengungen voranzutreiben, auf unseren Errungenschaften aufzubauen, den
Reformprozess fortzusetzen und die Mängel wettzumachen, die sich aus den
Erfahrungen der Vergangenheit ergeben haben.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Wir haben einen Quantensprung in der Infrastrukturentwicklung erzielt, sei
es im Autobahnbau, bei der Hochgeschwindigkeitsbahn, in großen Häfen, bei
Anlagen für erneuerbare Energien oder bei der Stadtentwicklung und bei der Stadterneuerung.
Wir haben auch unbestreitbare Fortschritte bei der Förderung der Rechte und
Freiheiten und der Festigung einer soliden demokratischen Praxis erzielt.
Trotzdem steht mir klar, dass der Ausbau der Infrastruktur und
institutionelle Reformen allein nicht ausreichen, obwohl dies wichtig ist.
Lassen Sie mich dies klar und offen sagen: Was dieses positive Ergebnis unterminiert,
ist, dass die Auswirkungen des Fortschritts und der erzielten Erfolge leider
nicht in allen Bereichen der marokkanischen Gesellschaft zu spüren waren.
In der Tat spüren manche Bürger möglicherweise nicht unmittelbar, wie sie
sich positiv auf ihre Lebensbedingungen auswirken oder ihnen dabei helfen,
ihren täglichen Bedarf abzudecken, insbesondere in den Bereichen soziale
Grundversorgung, Abbau sozialer Unterschiede und Konsolidierung der
Mittelschicht.
Gott weiß, wie sehr ich persönlich darunter leide, wenn ein Bruchteil des
marokkanischen Volkes-selbst wenn es nur ein Prozent der marokkanischen
Bevölkerung ist-Schwierigkeiten erleidet und in Armut lebt.
Aus diesem Grund habe ich den Programmen zur menschlichen Entwicklung, der
Sozialpolitik und der Notwendigkeit, auf die dringenden Bedenken der Marokkaner
zu reagieren, besondere Bedeutung beigemessen.
Wie ich in der letztjährigen Ansprache sagte, wird es für mich keine
Beruhigung geben, solange wir die Hürden, womit wir konfrontiert sind, nicht richtig
angegangen haben und die richtigen Lösungen für Entwicklungsprobleme und
soziale Probleme gefunden haben.
Dies kann jedoch nicht ohne eine umfassende Vision, ohne qualifiziertes
Personal oder ohne die Erfüllung der für die Durchführung geplanter Projekte
erforderlichen Bedingungen erzielt werden.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
In den letzten Jahren hat sich unser Entwicklungsmodell als unzureichend ausgewiesen,
um die wachsenden Bedürfnisse eines Teils der Bevölkerung zufriedenzustellen, soziale
Ungleichheiten abzubauen und regionale Unterschiede zu entfernen. Aus diesem
Grund habe ich dazu aufgefordert, dieses Modell zu überarbeiten und zu
aktualisieren.
Um ehrlich zu sein, schaffe ich es persönlich nicht, Ad-hoc-Komitees
einzurichten, um Probleme anzugehen. Für manche ist dies der sicherste Weg, um
Problemen auszuweichen und sich von ihnen zu entfernen.
In der Vergangenheit habe ich jedoch die Einrichtung von Ausschüssen in
Anspruch genommen, die sich mit wichtigen nationalen Fragen wie der
Regionalisierung, der Änderung der Verfassung, dem Familienrecht und der
Kommission für Justiz und Versöhnung befassen. Ich war sehr daran interessiert,
ihre Arbeit genau zu verfolgen, und die erzielten Ergebnisse waren positiv und
konstruktiv.
Ich habe mich daher dazu entschlossen, ein Ad-hoc-Komitee für das
Entwicklungsmodell einzurichten. Wenn Gott es will, werde ich dieses Komitee im
Herbst eröffnen.
In Bezug auf die Mitgliedschaft habe ich dafür gesorgt, dass dem Ausschuss
Vertreter aus verschiedenen Bereichen des Wissens und der intellektuellen
Strömung angehören, darunter prominente Marokkaner aus dem öffentlichen und dem
privaten Sektor, die die Anforderungen an Kompetenz und Unparteilichkeit
erfüllen und den Puls für Gesellschaft fühlen, die ihre Erwartungen verstehen und
die das Wohl der Nation im Mittelpunkt stellen.
In diesem Zusammenhang möchte ich in den Vordergrund stellen, dass dieser
Ausschuss weder als zweite Regierung noch als parallele offizielle Institution
fungieren wird. Dies ist ein Beratungsgremium mit einem bestimmten zeitlichen
Auftrag.
Dabei müssen die wichtigsten und künftigen Reformen in einer Reihe von
Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Investitionen und
Steuern berücksichtigt werden. Es wird abgewartet, dass der Ausschuss
Vorschläge unterbreitet, wie diese Reformen aufgebessert werden und die
Wirksamkeit gesteigert werden kann.
Ich warte ab, dass der Ausschuss völlig unparteiisch und objektiv ist und
über Fakten Bericht erstattet, wie hart oder schmerzhaft sie auch sein mögen.
Und wenn ich Lösungen vorschlage, möchte ich, dass sie mutig und innovativ
sind.
Es geht nicht um einen Abbruch mit der Vergangenheit. Vielmehr möchten wir
unserer Entwicklungsagenda im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses einen
neuen Baustein beibringen.
Vor allem müssen wir entschlossen und kühn sein und einen ausgeprägten
Verantwortungsbewusstsein aufbringen, wenn wir die entsprechenden
Schlussfolgerungen und Empfehlungen umsetzen, egal wie schwierig oder
kostspielig dies sein mag.
Wenn Gott es will, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt darauf
zurückkommen.
In der Zwischenzeit müssen die Arbeiten zum Managen der öffentlichen
Angelegenheiten und die Reaktion auf die Anliegen der Bürger mit größerem
Engagement und einem ausgeprägteren Verantwortungsbewusstsein fortgesetzt
werden.
Insbesondere sollte der Schwerpunkt auf die Verbesserung der
Grundversorgung mit sozialen Diensten und der Verbesserung der Leistung
öffentlicher Einrichtungen gelegt werden.
Parallel dazu fordere ich die Regierung dazu auf, an wichtigen integrierten
Sektorplänen der nächsten Generation zu arbeiten, die das Rückgrat des neuen
Entwicklungsmodells herausbilden werden.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Die Überarbeitung des nationalen Entwicklungsmodells ist kein Selbstzweck.
Es ist vielmehr ein Tor zu einer neuen Ära, in die ich mit Gottes Hilfe Marokko
hineinführen möchte.
Es ist eine neue Phase, deren Kennzeichen die Verantwortung und das Streben
nach einem umfassenden Start sein werden.
Diese Phase ist vielverheißend, da das Potenzial und die Kompetenzen
Marokkos größere Erfolge ermöglichen als bisher. Und wir sind tatsächlich in
der Lage, mehr zu erzielen.
Unser Hauptziel ist es, dass Marokko zu den Industrienationen zählt.
Die neue Ära, in die wir uns hineinbegeben, ist jedoch mit internen und
externen Herausforderungen behaftet, denen wir uns stellen müssen. Dazu gehören
insbesondere:
• Erstens: Die Herausforderung, das Vertrauen zu stärken und die Erfolge zu
festigen: Dies ist das Erfolgsrezept und die Voraussetzung für die Erfüllung
unserer Ambitionen. Es geht um das Vertrauen der Bürger und um das Vertrauen in
die nationalen Institutionen, die sie zusammenbringen. Es geht darum, an einer
besseren Zukunft zu glauben.
• Zweitens die Herausforderung, Isolation zu vermeiden, insbesondere in
einigen Bereichen, die Offenheit für internationale Erfahrungen einfordern.
Dies ist ein Tor zu wirtschaftlicher Entwicklung und Fortschritt. Es ermöglicht
marokkanischen Unternehmen und Betreibern, ihre Wettbewerbsfähigkeit aufzubessern.
Offenheit ist ein Katalysator für Investitionen und für den Transfer von
ausländischem Fachwissen und Know-how. Dies ist nicht nur ein Motor für
verbesserte Dienstleistungen und bessere Schulungsmöglichkeiten, sondern
schafft auch Arbeitsplätze.
Es ist eine Tatsache, dass der Staat, der öffentliche Sektor und die
nationalen Berufsorganisationen erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um
ihren Auftrag zu erfüllen und deren Leistung zu verbessern.
Dennoch müssen einige Sektoren und freie Berufe beispielsweise offen sein
für internationale Fachkenntnisse und Kompetenzen sowie für private
Investitionen im In- und Ausland.
Viele internationale Unternehmen haben den Wunsch bekundet, in Marokko zu
investieren und sich niederzulassen.
Dies ist eine Frage der tiefen Zufriedenheit, da es ein Zeichen des
Vertrauens in unser Land ist. Die Beschränkungen, die durch einige nationale
Gesetze auferlegt werden, und die Angst und das Zögern, die die Denkweise
bestimmter Beamter kennzeichnen, isolieren Marokko manchmal oder führen zu
schädlicher Unentschlossenheit.
Diejenigen, die sich weigern, sich in bestimmten Bereichen - die ich hier
nicht nennen möchte - der Außenwelt zu öffnen und die Behauptung aufstellen,
dies führe zum Verlust von Arbeitsplätzen, interessieren sich nicht für
Marokkaner, sondern fürchten stattdessen um ihre eigenen persönlichen
Interessen.
Tatsächlich würden Auslandsinvestitionen in diesen Sektoren die staatlichen
Anstrengungen nicht nur durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern auch
durch die Förderung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung, die Gewinnung von
Fachwissen und die Präsentation erfolgreicher Erfahrungen fördern.
• Drittens die Herausforderung, die wirtschaftliche Entwicklung zu
beschleunigen und die institutionelle Effizienz zu verbessern: Ziel ist der
Aufbau einer starken wettbewerbsfähigen Wirtschaft, indem weiterhin Anreize für
privates Unternehmertum geschaffen und neue Programme für produktive
Investitionen und für die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen aufgestellt werden.
Dies fordert eine größere institutionelle Effizienz und ein Umdenken der
Verantwortlichen ein.
Der öffentliche Sektor benötigt eine sofortige dreidimensionale Revolution:
eine Revolution der Vereinfachung, eine Revolution der Effizienz und eine
Revolution der ethischen Standards.
Ich habe bereits in der Vergangenheit auf die Notwendigkeit verwiesen, die
Arbeitsmethoden abzuändern und umzugestalten sowie Sorgfalt und Innovation beim
Managen öffentlicher Einrichtungen aufzuweisen.
• Viertens die Herausforderung der sozialen und regionalen Gerechtigkeit:
Ziel ist es, den Aufbau einer Nation der Hoffnung und der Gleichheit für alle
zu vollenden. Ein Land, in dem es keinen Ort für offensichtliche
Ungleichheiten, frustrierendes Verhalten, Mietsucherei oder Zeit-und-Energieverschwendung
gibt.
Daher muss es eine endgültige Pause mit solchen negativen Einstellungen und
Verhaltensweisen eingelegt werden; Wir müssen die Werte harter Arbeit,
Verantwortung, Verdienst und Chancengleichheit im Auge behalten.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Damit diese neue Phase erfolgreich verläuft, sollten alle betroffenen
nationalen Institutionen und Akteure mit einbezogen werden, um der
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in unserem Land neuen Schwung aufzudrücken.
Dies erfordert eine kollektive Mobilisierung und das Motto, das nicht nur ein
Slogan ist, die Interessen der Heimat und der Bürger über alle anderen
Überlegungen zu stellen.
Neben der wichtigen Rolle, die die nationalen Institutionen einnehmen müssen,
möchte ich betonen, dass die Marokkaner einbezogen werden müssen, da der Bürger
einer der wichtigsten Akteure für den Erfolg dieser Phase darstellt.
Ich fordere daher alle Marokkaner dazu auf, einen positiven Beitrag zu
leisten, der dem Geist eines wirksamen bürgerschaftlichen Engagements
entspricht. In der Tat haben die von uns angestrebten Ergebnisse, die von uns
durchgeführten Projekte und die von uns eingeleiteten Initiativen nur ein Ziel:
die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger.
Wenn Gott es will, werden in der neuen Phase Projekte anderer Art zustande
kommen. Sie benötigen qualifizierte Eliten in allen Führungspositionen. Darüber
hinaus muss den Institutionen und politischen, wirtschaftlichen und
administrativen Gremien, einschließlich der Regierung, neues Leben hereingehaucht
werden.
In diesem Zusammenhang erbitte ich den Regierungschef, mir nach der
Sommerpause Vorschläge zur Besetzung von Führungspositionen in der Regierung
und im öffentlichen Dienst mit hochrangigen nationalen Eliten zu unterbreiten,
die je nach Verdienst und Kompetenz ausgewählt werden.
Dies bedeutet nicht, dass die derzeitige Regierung und unser öffentlicher
Dienst nicht über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen.
Ich möchte nur sicherstellen, dass die neue Phase ein Erfolg wird, dank
Menschen mit einer anderen Mentalität und Beamten, die in der Lage sind, das
Leistungsniveau zu steigern und die radikale Veränderung herbeizuführen, wonach
wir uns sehnen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Die Feier des glorreichen Throntages bietet eine sehr gute Gelegenheit an, um
unser unerschütterliches Engagement für die marokkanische Sahara, für unsere
nationale Einheit und für unsere territoriale Integrität sowie für die
uneingeschränkte Souveränität über jeden Zentimeter des Königreichs zu
bekräftigen.
Ich bin stolz auf alles, was unser Land bei den Vereinten Nationen sowie
auf afrikanischer und europäischer Ebene erzielt hat. Wir müssen auf breiter
Front mobilisiert bleiben, um diese Erfolge zu festigen und uns den ausgeheckten
Plänen unserer Feinde zu stellen.
Marokko bleibt unter der ausschließlichen Ägide der Organisation der
Vereinten Nationen entschlossen und ernsthaft zum politischen Prozess
verpflichtet.
Marokko steht auch in Bezug auf seine grundlegenden Überzeugungen klar: Der
Weg zur Erreichung der gewünschten Lösung kann nur durch die volle Souveränität
Marokkos und im Rahmen der Autonomieinitiative beschritten werden.
Die Sicherheits-und-Entwicklungsherausforderungen, womit wir konfrontiert
sind, können von keinem Staat allein überwunden werden.
In diesem Sinne möchte ich unser aufrichtiges Bekenntnis zur Politik der
ausgestreckten Hand gegenüber unseren algerischen Brüdern aus Loyalität zu den
Banden bekräftigen, die in Brüderlichkeit, Religion, Sprache und guter
Nachbarschaft verwurzelt sind, die immer zwischen den Völkern zweier Schwesternationen
bestanden haben.
Dies haben kürzlich die aufrichtigen und spontanen Manifestationen von
Freundlichkeit und Unterstützung gezeigt, die Marokko-sein König und sein Volk-
für die algerische Fußballnationalmannschaft beim afrikanischen Nationen-Pokal
in Ägypten zum Ausdruck gebracht hat. Marokkaner teilten die Freude und den
Stolz des algerischen Volkes, als seine Nationalmannschaft verdientermaßen den Pokal
gewann. Es wäre, als hätte auch Marokko gewonnen.
Aufgrund dieses Bewusstseins und des Glaubens, dass unser Schicksal ein
gemeinsames Schicksal ist und wir dasselbe historische und kulturelle Erbe
teilen, sind wir optimistisch und hoffnungsvoll, dass wir uns für die Erfüllung
der Bestrebungen der Maghreb-Völker nach Einheit, Komplementarität und
Integration einstehen können.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Marokko gehört allen Marokkanern. Es ist unser gemeinsames Zuhause. Wir
alle müssen in seinem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zum Aufbau unserer
Nation beitragen, seine Entwicklung sicherstellen und seine Einheit, Sicherheit
und Stabilität bewahren.
Wir wollen ein Land, das alle seine Söhne und Töchter beherbergt. Ein Land,
in dem alle Bürger ausnahmslos die gleichen Rechte und Pflichten auf sich
nehmen, in einem Umfeld, in dem Freiheit und Menschenwürde die Oberhand
gewinnen.
Ich erinnere mich mit tiefem Respekt und Ehrfurcht an alle ehrenwerten
Marokkaner, die enorme Opfer für Freiheit und Unabhängigkeit erbracht haben und
zum Aufbau des modernen Marokko beigetragen haben- eines Landes, das sich für
Entwicklung, Demokratie und Fortschritt einsetzt.
Unter ihnen befanden sich mein ehrwürdiger Großvater, seine Majestät der König
Mohammed V., und mein verehrter Vater, seine Majestät der König Hassan II., mögen
sie in Frieden ruhen.
Ich möchte allen Mitgliedern der Königlichen Streitkräfte, der Königlichen Gendarmerie,
der Hilfskräfte, der Nationalen Polizei und der Zivilverteidigung meine
Anerkennung für ihre fortgesetzte Mobilisierung unter meiner Führung aussprechen,
um das Heimatland zu verteidigen und dessen Sicherheit und Stabilität unter
Schutz zu halten.
Der Allmächtige Gott sagt: „Allah hat denjenigen, die an euch geglaubt und
aufrichtige Taten getan haben, versprochen, dass Er ihnen die Nachfolge (zur
Autorität) auf Erden gewähren wird, so wie Er sie denen vor ihnen gewährt hat.“
Wahr ist das Wort Gottes.
Wassalamu alaikum warahmatullah wabarakatuh."
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com